Seit vielen Jahre geistern sehr hohe Zahlen zur Größe des deutschen Paysex-Marktes durch die Medien. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zum ProstSchG macht in der Bundestag-Drucksache Nr.
18/8556 dazu folgende Ausagen:
"Im Anwendungsbereich des Gesetzes gibt es nur wenige gesicherte Daten zu Fallzahlen. Daher beruhen die zugrunde gelegten Fallzahlen auf bereits in der Presse oder Wissenschaft bestehenden
Schätzungen sowie auf Hochrechnungen und Schätzungen des Statistischen Bundesamtes.
Zur Zahl der Prostituierten liegen Schätzungen zwischen 150.000 (http://www.emma.de/artikel/deutschlands-sonderweg-266085, abgerufen am 29.4.2015.) und 700.000
(http://www.emma.de/sites/default/files/upload/pdf/appell_emma_6_2013.pdf, abgerufen am 29.4.2015.) Personen vor. HYDRA e. V., ein Verein, der sich für die rechtliche und soziale Gleichstellung
von Sexarbeiterinnen mit anderen Erwerbstätigen einsetzt, geht von 400000 Prostituierten aus (http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/root,did=132012,textfragment=131998.html, abgerufen am 29.4.2015.). Da
dieser Wert aus den 1980er-Jahren stammt, scheint er nicht zur Verwendung geeignet. Auch in der Studie „Prostitution in Deutschland: Eckdaten und Veränderungen durch das Internet“ (Döring, Nicola
(2014): Prostitution in Deutschland: Eckdaten und Veränderungen durch das Internet. Georg Thieme Verlag, Stuttgart.) von 2014 wird diese Zahl als
zu hoch eingeschätzt. Die Zeitung „Die Welt“ geht von etwa 200000 Prostituierten in Deutschland aus. Diese Zahl beruht auf einer
Hochrechnung anhand von Auskünften von Städten zur Prostituiertenzahl (http://www.welt.de/politik/deutschland/article121480296/Augsburg-mit-hoechster-Dichte-von-Prostituierten.html,
abgerufen am 29.4.2015.). Dies bestätigt auch der Abschlussbericht des Runden Tisches Prostitution Nordrhein-Westfalen aus dem Jahre
2014 (Der Runde Tisch Prostitution Nordrhein-Westfalen: Abschlussbericht (2014), http://www.mgepa.nrw.de/mediapool/pdf/emanzipa-tion/frauen/RTP_Abschlussbericht.pdf, abgerufen am 17.6.2015. ). Im
weiteren Verlauf der vorliegenden Ex-ante-Schätzung wird diese Zahl daher als Grundlage zur Bestimmung der Zahl der in der Prostitution Tätigen verwendet."
(http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/18/085/1808556.pdf, S. 38, abgrufen am 01.02.20)
Nach einer Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes vom 27.11.19 (siehe unten) sind diese Schätzungen aber in sich zusammengebrochen. Rudolf Mösenhammer hat diese Daten schon 2014 hinterfragt:
Zu einer Marktanalyse gehört auch einen Einschätzung seiner Größe. In der öffentlichen Diskussion werden oft die Zahlen von 1 Mio. Kunden täglich und 400.000 Anbieterinnen verwendet. Auch das
Statistische Bundesamt hat diese Zahlen als Grundlage seiner Schätzungen übernommen. Hier wurden folgende Daten veröffentlicht bzw. von mir daraus ergänzend berechnet:
StatBA Anzahl
Umsatz in Mio. € Ums./Kopf Preise Absatz in Mio.
Bordelle 89.500 22,37% 5.475,0 37,50% 61.173,18 50
109,5 30,0%
Straßen-
Prostitution 71.600 17,90% 2.737,5 18,75% 38.233,24 25
109,5 30,0%
Hostessen-
Dienste 60.000 15,00% 3.650,0 25,00%
60.833,33 100 36,5 10,0%
Sonstige 179.000 44,74% 2.737,5 18,75% 15.293,30
25 109,5 30,0%
400.100
14.600,0 36.490,88
40 365,0
(Quelle: https://investigativ.welt.de/2013/11/03/black-box-prostitution/)
siehe auch: https://www.tagesspiegel.de/kultur/prostitution-1-2-millionen-maenner-am-tag/225870.html
Der geschätzte Umsatz ergibt sich aus 1 Mio. Verkäufen an 365 Tagen zu einem durchschnittlichen Preis von 40 €. Wenn jede Anbieterin an durchschnittlich 3,5 Tagen pro Woche tätig ist, ergeben
sich 5 Kunden pro Tag. Es stellt sich aber die Frage, ob diese beiden Eckdaten realistisch sind.
Die Tageszeitung „Die Welt“ kam aufgrund einer Befragung der Polizei in den 60 größten Städten Deutschlands auf 28.900 Prostituierte
(http://investigativ.welt.de/2013/11/03/black-box-prostitution/). Bei 23.235.948 Einwohnern in diesen Städten wären das 124,376 auf 100.000 Einwohner. Wäre dieser Wert auf ganz Deutschland
übertragbar, wären das nur 100.849 statt 400.000 Anbieterinnen. Auf dieser Grundlage kommt die Welt ohne nähere Begründung zu einer Schätzung von 200.000. Das wäre nur dann plausibel, wenn im
übrigen Land die verbleibenden 57.848.052 Bundesbürger mit 171.100 Anbieterinnen versorgt wären, was 297,158 Damen je 100.000 Einwohner wären, also ein 2,4facher Versorgungsgrad. Das
erscheint mir auf den ersten Blick nicht plausibel. Ich würde eher erwarten, dass Kunden aus dem flachen Land in die Metropolen einpendeln.
Um diese Frage zu klären habe ich zunächst die Angebote in der Website http://www.kaufmich.com/ nach diesen 60 Städten ausgewertet. Dies waren insgesamt 9.936 Anzeigen, was durchschnittlich
42,76 Anzeigen je 100.000 Einwohner sind. Die Dichte schwankte aber von 17,41 in Leverkusen bis 74,14 in Regensburg. Trotz der großen Tradition der Reeperbahn liegt Hamburg mit 40,37 nur im
Mittelfeld. Das katholische Köln ist mit 57,82 relativ weit oben. Die folgende Tabelle ist absteigend nach dieser Dichte sortiert.
Rang Stadt Einwohner
Anzeigen je 100.000 Ew.
56 Regensburg 140.276
104 74,1396
13 Hannover
518.386 333 64,2378
49 Osnabrück 156.315
97 62,0542
28 Chemnitz 242.022
143 59,0855
22 Mannheim 296.690
175 58,9841
4 Köln
1.034.175 598 57,8239
6 Stuttgart
604.297 348 57,5876
12 Dresden
530.754 293 55,2045
40 Kassel
194.087 107 55,1299
7 Düsseldorf 598.686
324 54,1185
34 Freiburg im Breisgau 220.286 116 52,6588
1 Berlin 3.421.829
1.775 51,8728
5 Frankfurt am Main 701.350 360
51,3296
42 Saarbrücken 177.201
86 48,5325
8 Dortmund
575.944 271 47,0532
14 Nürnberg 498.876
228 45,7027
3 München 1.407.836
627 44,5364
27 Braunschweig 247.227
108 43,6845
32 Magdeburg 231.021
100 43,2861
48 Oldenburg 159.610
68 42,6038
9 Essen
569.884 237
41,5874
21 Karlsruhe
299.103 123 41,1230
23 Augsburg 276.542
113 40,8618
2 Hamburg 1.746.342
705 40,3701
11 Leipzig
531.562 210 39,5062
31 Halle (Saale) 231.565
82 35,4112
15 Duisburg 486.855
170 34,9180
57 Ingolstadt 129.136
45 34,8470
19 Bonn
311.287 108 34,6947
29 Aachen 241.683
83 34,3425
58 Würzburg 124.698
42 33,6814
39 Rostock
203.431 68 33,4266
25 Gelsenkirchen 257.850
86 33,3527
36 Oberhausen 209.097
68 32,5208
35 Lübeck
212.958 69 32,4008
45 Ludwigshafen 161.518
52 32,1946
54 Darmstadt 149.743
47 31,3871
16 Bochum 361.734
113 31,2384
51 Herne
154.417 48 31,0847
10 Bremen 548.547
165 30,0795
30 Kiel
241.533 72 29,8096
53 Heidelberg 152.113
45 29,5833
37 Erfurt
204.880 60 29,2854
55 Paderborn 143.659
42 29,2359
24 Wiesbaden 273.871
80 29,2108
43 Hamm
176.048 50 28,4013
50 Solingen 155.768
44 28,2471
17 Wuppertal 343.488
95 27,6574
41 Hagen
185.996 51 27,4199
52 Neuss
152.252 40 26,2722
20 Münster
299.708 77 25,6917
38 Mainz
204.268 52 25,4568
18 Bielefeld 328.864
82 24,9343
44 Mülheim a.d. Ruhr 166.640 41
24,6039
26 Mönchengladbach 255.430 57
22,3153
59 Wolfsburg 122.457
26 21,2319
46 Potsdam 161.468
33 20,4375
60 Fürth
119.808 24 20,0321
33 Krefeld
222.058 42 18,9140
47 Leverkusen 160.819
28 17,4109
23.235.948 9.936 42,7613
Weil nach der Schätzung der Welt-Redaktion über 34 % der Anbieterinnen in http://www.kaufmich.com/ inserieren müssten, ist diese Datenbasis repräsentativ. Nach den Gesetzen der Statistik
müsste sich der unterstellte 2,4fache Versorgungsgrad des flachen Landes auch mit einer entsprechend hohen Anzahl von Anzeigen für ländliche Gegenden erkennen lassen. Es müssten also ca. 100
Anzeigen pro 100.000 Einwohner geschaltet werden.
Jetzt wurde eine Stichprobe aus vier dünn besiedelten Landkreisen aus Nord-, Ost-, Süd- und Westdeutschland genommen. Der Elbe-Elster-Kreis in Südwestbrandenburg mit 106.157 Einwohnern und 9
Angeboten eine Dichte von 8,48; der Kreis Rotenburg/Wümme zwischen Hamburg und Bremen hatte mit 161.308 Einwohnern und 13 Angeboten eine Dichte von 8,06; der Eifelkreis Bitburg-Prüm hatte 6
Angebote bei 96.158 Einwohnern und eine Dichte von 6,24 sowie der Kreis Neustadt an der Waldnaab in der Oberpfalz eine Dichte von 1,05 bei einem Angebot und 95.447 Einwohnern. Man sollte also
eher unterstellen, dass die 124,376 Anbieterinnen je 100.000 Einwohner nur in Groß- und Mittelstädten unterstellt werden können, während Kleinstädte und Dörfer wohl höchstens die halbe Dichte
aufweisen können. Dann ergibt sich eine Schätzung von:
Prozent Einwohner Prostituierte
Großstadt 30,87
25.031.379 31.133
Mittelstadt 25,13
20.379.962 25.348
Kleinstadt/Dorf 43,99 35.672.659
22.184
81.084.000 78.665
Dieser Wert von knapp 79.000 könnte noch mit einem Fehleraufschlag versehen werden, der nicht polizeilich bekannte bzw. eingeschätzte Anbieterinnen berücksichtigt. Weil aber auch die Polizei
das Internet auswertet und diese Anbieterinnen schließlich auch ihre Kunden finden müssen, kann dieser Aufschlag aber kaum mehr als 20 % ausmachen, was dann zu einer Zahl von ca. 95.000
führt. Gegen 400.000 Prostituierte spricht auch, weil dies ein sehr hoher Anteil der weiblichen Bevölkerung zwischen 20 und 29 wäre. Diesen Gedanken möchte ich hier noch etwas mit einer
eigenen Auswertung konkreten Zahlen aus der Bevölkerungsstatstik untermauern. Dafür habe ich 6.914 Anzeigen aus der Datenbank ladies.de nach Alter ausgewertet. Wenn diese Verteilung
repräsentativ ist (eine Stichprobe von 1,7 % wäre bei einer Grundgesamtheit von 400.000 belastbar), so würde es bei 400.000 Anbieterinnen 256.928 Damen in der Altergruppe 20-29 geben, also
5,3 % der weiblichen Bevölkerung. Unter den 18 und 19jährigen wären es 3,3 % (hier habe ich ein Fünftel der Altersgruppe 10-19 als 18 und 19jährig unterstellt). So hohe Zahlen sind nicht
plausibel – sie können nicht stimmen! Die konkreten Zahlen dieser Plausibilitätsprüfung sind folgende:
Altersgruppe Tsd. Männ. Tsd. Frauen ladies.de
Anbieterinnen % der weibl.
Insgesamt 40.112 41.639
6.914 400.000,0 Bevölkerung
< 10 3.579 8,9% 3.399 8,2%
10 bis 19 4.157 10,4% 3.947 9,5%
451 6,5% 26.092,0 3,305%
20 bis 29 5.067 12,6% 4.880 11,7% 4.441 64,2%
256.928,0 5,265%
30 bis 39 4.968 12,4% 4.841 11,6% 1.326 19,2%
76.713,9 1,585%
40 bis 49 7.005 17,5% 6.721 16,1% 519
7,5% 30.026,0 0,447%
50 bis 59 5.851 14,6% 5.844 14,0%
159 2,3% 9.198,7 0,157%
60 bis 69 4.391 10,9% 4.640 11,1% 18
0,3% 1.041,4 0,022%
70 bis 79 3.676 9,2% 4.480 10,8%
80 bis 84 888 2,2% 1.467 3,5%
+85 531 1,3% 1.420 3,4%
Geht also wirklich mehr als jede 19. Frau zwischen 20 und 29 auf den Strich?
Zwischenruf der Betreiberin von https://proinstitution.wordpress.com/
Wahrscheinlich kann man die Frage mit „Ja!“ beantworten. Belastbare Zahlen gibt es einfach nicht. Eine junge Dame, die hin und wieder bei gesext.de zu finden ist, hat mir mal gesagt, fast
alle aus ihrer ehemaligen Schulklasse würden das machen. Ich weiß nicht, ob das stimmt und wie weit man das verallgemeinern kann, aber wenn es stimmt, dann muss es noch eine riesige
Dunkelziffer geben, die auch auf keinem Internetportal zu finden sind und die Treffen vermutlich nur über persönliche Kontakte und Mund-zu-Mund-Propaganda verabreden.
Erwiderung von Prof. Müller:
Rudolf Mösenhammer hat seine Berechnung sehr logisch aufgebaut und die Gelegenheitsprostitution mit 25 % Aufschlag berücksichtigt. Die Dame hält das aus ihrer Perspektive für viel zu niedrig;
sie mag recht haben. Aber gerade dieser Zwischenruf widerlegt die Argumentation der Feministen. Wenn die 400.000 Prostituierten aus 80.000 hauptberuflichen und 320.000 nebenberuflichen
bestehen sollten, dann würden 80 % sehr selbstbestimmt tätig sein, und sie hätte nicht das geringste Interesse daran, von den feministischen Gutmenschen von ihrer Selbstbestimmung befreit zu
werden.
[Ende des Zwischenrufs]
Würde die Zahl von 1 Mio. Kunden täglich stimmen und sich diese auf 95.000 Anbieterinnen verteilen, müsste dort ein großer Andrang herrschen. Das ist aber nicht meine Beobachtung. In der
Woche sind viele Damen sehr unterausgelastet. Nach der Logik des statistischen Bundesamtes und der dort unterstellen Relation von 2,5 Kunden je Anbieterin müssten 237.500 Kunden täglich
kommen.
Die als relevant angesehene Gruppe der Männer zwischen 15 und 74 umfasst 31,2 Mio. Personen. Hiervon sollen ca. 18 % regelmäßig Paysex in Anspruch nehmen (vgl. Jürgen Kura, Der Freier: Das
unbekannte Wesen, http://www1.wdr.de/fernsehen/information/frautv/sendungen/prostitution216.html ), was 5,616 Mio. Männer wären. Würden 1 Mio. Transaktionen täglich getätigt, dann müsste
jeder von ihnen 1,25 mal pro Woche die Dienstleistungen in Anspruch nehmen, was wohl unrealistisch hoch wäre. Bei 237.500 Transaktionen wären es nur alle 3,4 Wochen, was schon sehr viel
plausibler ist. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass ca. 55 % der Männer über 18 verheiratet sind ( vgl. http://www.statistikportal.de/statistik-portal/Zensus_2011_Bevoelkerung.pdf ) und
vielleicht weitere 5 % mit einer Partnerin zusammenleben. Ihre Nachfrage kann nur recht selten stattfinden. Eine Nachfrage von einmal wöchentlich ist nur bei alleinlebenden Männern in Groß-
und Mittelstädten möglich. Ich möchte die Nachfrage also mit 200-250.000 Kunden täglich beziffern.
Rudolf Mösenhammer
(= Pseudonym. Ich bin aber nicht so ein bunter Vogel wie der abgeleitete Namensgeber Rudolf Mooshammer)
Anmerkung von Prof. Müller:
Nach den Zwischenrufen der Betreiberin von https://proinstitution.wordpress.com/ wären auch die Zahlen zu den Kunden zu hinterfragen. Mösenhammer hat die
feministische Schätzung von 2,5 Kunden täglich je Anbieterin (= 5 Kunden je Arbeitstag bei 3,5 Tagen die Woche) grundsätzlich akzeptiert und sie mit seiner niedrigeren Schätzung der
Anbieterinnen multipliziert. Wenn wie in den Zwischenrufen behauptet 80 % nebenberuflich arbeiten und nur einen Kunden pro Woche oder Monat bedienen würden, dann wäre die Ableitung der Kunden
aus dem Angebot nicht möglich.
Wenn man von der von Jürgen Kura ermittelten Zahl von 18 % der Männer im Alter zwischen 15 und 74, also von 31,2 Mio. Personen ausgeht, dann ist
noch nach ihrem Kaufverhalten zu fragen. Geht man von der weit verbreiteten Schätzung 1/3 Stammkunden, 1/3 bekannte Gesichter, 1/3 Laufkundschaft aus, und würde man für Stammkunden eine
Frequenz von alle 1-2 Wochen, für bekannte Gesichter von 4-6 Wochen und für gelegentliche Kunden (Laufkundschaft) von alle 8-10 Wochen unterstellen,
wären von den von Mösenhammer unterstellten 225.000 Kunden täglich 75.000 Stammkunden mit einer gesamten Zahl von 787.500. Von den bekannten Gesichtern mit einer Frequenz von alle 4-6 Wochen
müsste es 2.625.000 geben, damit hier ebenfalls 75.000 tägich erscheinen. An Gelegenheitskunden mit einer Frequenz von alle 8-10 Wochen müssten 4.725.000
existieren. Das wären aber zusammen 8.137.000 regelmäßige Kunden oder 26,1 % der relevanten Bevölkerungsgruppe statt 18 %.
Würde man dagegen die 5.616.000 Männer lt. Kura nach dem Nachfragemuster verteilen, gäbe es 543.484 Stammkunden eine Frequenz von alle 1-2 Wochen, 1.811.613 bekannte Gesichter von 4-6 Wochen
und 3.260.903 gelegentliche Kunden mit Besuchen alle 8-10 Wochen. Dann wäre jede Gruppe mit 51.760 Personen täglich präsent, was 155.280 Kunden täglich ergeben würde.
Würde die feministische Schätzung von 1 Million Kunden täglich unterstellt, müsste es nach diesem Nachfragemuster mehr Kunden geben als
Männer.
Am 01.01.2017 ist das Prostituiertenschutzgesetz in Kraft getreten, das von dieser Berufsgruppe allerdings nicht als Schutz verstanden wird. Es wurde eine Anmeldepflicht geschaffen. Bei der Berufsausübung muss eine Anmeldebestätigung mitgeführt werden. Am 27.11.19 veröffentlichte das Statistische Bundesamt, das früher die Schätzung von 400.000 Prostituierten (in der Begründung zum Gesetzentwurf nannte die Bundesregierung "zwischen 150.000 und 700.000 Personen") und 1 Mio. Kunden täglich verbreitete, dass auch nach den ersten 3 Jahren erst 32.800 Anmeldebestätigungen ausgestellt wurden. Soll das bedeuten, dass über 90 % der Berufsangehörigen in die Illegalität abgetaucht sind?
Zwischenruf der Betreiberin von https://proinstitution.wordpress.com/:
Die 90% der Berufsangehörigen sind nicht in die Illegalität abgetaucht - sie waren schon immer illegal. Sie stehen auch nicht täglich auf dem Strich, sondern sie bahnen Kontakte über kaufmich.com
oder gesext.de u.a. an und machen heimlich Haus- und Hotelbesuche - so heimlich, dass weder das Finanzamt noch die Familie etwas von ihrem Hobby weiß, dem sie neben ihrem "normalen" Leben
nachgehen. Das machen sie vielleicht ein paar Mal pro Woche oder pro Monat. Von daher kann die Zahl durchaus viel höher als 95.000 liegen bei so vielen Gelegenheitsprostituierten. Die
Edelprostituierte Salomé Balthus schreibt in ihrem Blog: "wir sind unsichtbar, aber wir sind viele, viele, viele!"
[Ende des Zwischenrufs]
... in die Illegalität abgetaucht sind? Zutreffender dürfte wohl sein, dass die Berechnung von Rudolf Mösenhammer und seine Schätzung von 95.000 Sexarbeiter und 237.500 Kunden noch immer zu hoch war. Vielleicht ist nur die Hälfte realistisch. Aber die Feministen haben mit den früheren Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes Politik gemacht und private Fernsehsender haben mit der voyeuristischen Neugier der Durchschnittsbürger ihre Einschaltquoten erhöht. Rudolf Mösenhammer hatte die Zahlen schon 2013 nur mit gesundem Menschenverstand als viel zu hoch entlarvt. Hat eine Bundesbehörde mit Absicht die Unwahrheit verbeitet, um ein politisches Ziel durchzusetzen? Wie soll einst Winston Churchill gesagt haben: Traue nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast.
Die Mainzer Erklärung vom 04.04.19 (https://www.wiesbadener-kurier.de/panorama/aus-aller-welt/mainzer-erklarung-kein-recht-auf-gekauften-sex_20061711) sprach 2019 noch immer von jetzt schon 1,2 Mio. Kunden täglich, statt von 1 Mio. wie früher das StatBA. Jeder der 32.800 Anbieter muss also durchschnittlich 36,6 Kunden am Tag bedienen. Obwohl vielfach Preise pro Stunde vereinbart werden hätte die duchschnittliche Anbieterin also bei 24 Stunden an 7 Tagen Dienst weniger als 40 Minuten pro Kunden zur Verfügung und könnte weder schlafen noch essen, oder auf die Toilette gehen. Wann haben die Feministen endlich das Kleine Einmleins gelernt?
siehe auch:
https://www.erotikinsider.net/paysex-zahlen-und-fakten-zur-prostitution-in-deutschland/